Open-Access-Lab für die HAW Hamburg

Prof. Christine Gläser, Prof. Dr. Ulrike Verch

Mit der Etablierung digitaler Formate befindet sich das wissenschaftliche Publizieren im Umbruch. Lehrende und Forschende wünschen sich freien, uneingeschränkten und kostenlosen Zugang zu Wissen und Information. Damit ergeben sich auch neue Anforderungen an Publizierende und Hochschulen, da die Expertise für die Themen Open Access und Open Data entwickeln müssen. Um diesen Herausforderungen des Berufsfelds gerecht zu werden, wird am Department Information ein Open-Access-Lab (OA-Lab) aufgebaut, in dem Studierende nicht nur in der Theorie, sondern vor allem auch praktisch lernen und üben, offen und digital zu publizieren. Dabei wird das OA-Lab eng mit dem HIBS und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg kooperieren. Im letzten Wintersemester wurde im Rahmen dieser Kooperation erfolgreich ein Open Access-Journal von Studierenden für Studierende umgesetzt: Das API-Magazin (Ausbilden – Publizieren – Informieren http://www.api-magazin.de) hat im Juni 2020 gerade die zweite Ausgabe veröffentlicht. Die dritte Ausgabe soll Ende des Wintersemesters erscheinen.

Als weiteren Publikationsdienst wird im Zuge des Projekts ein neues studentisches Angebot am Department Information eingerichtet: Ein Open Access Repository, in dem studentische Arbeiten aus allen Fakultäten der HAW Hamburg offen und qualitätsgeprüft publiziert werden können.

Im Projekt sind folgende fachlichen Schwerpunkte geplant:

  • Aufbau und Implementierung eines studentischen OA-Repositoriums mit der Open-Source-Software DSpace in enger Kooperation mit dem HIBS
  • Redaktion und Produktion der dritten Ausgabe des studentischen OA-Magazins API in enger Kooperation mit der Staatsbibliothek Hamburg
  • Praxis und Umsetzung von OA-Prozessen  (Auswahl und Akquierierung von Inhalten, Qualitätssicherung, Erschließung, Klärung von Lizenzen)

Für das Projekt werden engagierte Studierende gesucht, die sich für freie und offene Inhalte an der HAW Hamburg einsetzen möchten und Lust haben, die Zukunft der Literaturversorgung an der eigenen Hochschule mitzugestalten. Die Projektleistungen werden in Teamarbeit erbracht. Die unterschiedlichen Aufgaben und Schwerpunkte der Teams werden zu Beginn des Projektes festgelegt und gemeinsam diskutiert. Die Aufgabenbreite ist vielfältig und beinhaltet sowohl konzeptionelle, organisatorische, kreative als auch kommunikative Arbeitsaufgaben.

Die Studierenden

  • lernen im Projekt Techniken und Methoden des Projektmanagements sowie die Besonderheiten des agilen Projektmanagements kennen und können diese direkt anwenden,
  • erhalten einen Überblick über Open Science, Open Access und Forschungsdatenmanagement,
  • lernen den Umgang mit dem Repository-System DSpace und nehmen dazu an einem DSpace-Workshop teil,
  • lernen, wie eine OA-Zeitschrift entsteht und welche Arbeitsaufgaben in Redaktion und Produktion anfallen. Sie erhalten eine Einarbeitung für die Softwareprodukte  OJS (Open Journal Systems) und die Layout-Software Affinity Publisher,
  • können sich qualifizieren, als OA-Tutor*innen auch im Anschluss an das Projekt weiterhin für das OA-Lab gegen Bezahlung tätig zu sein.